Grönland Querung

Fragen und Antworten zum Arrangement

Reisedaten: Wann findet die nächste Reise statt?

14. Mai – 12. Juni 2023

Reisedauer: Wie lange dauert die Reise?

Ab Zürich dauert die Reise rund 30 Tage. Davon befinden wir uns etwa 25 Tage auf dem Eis. Wetterbedingte Verzögerungen sind möglich.

Wie lang ist die Inlandeis Querung?

Die Distanz, die wir auf Skis zurücklegen ist rund 600 Kilometer.

Gibt es auch Reisen in einer anderen Jahreszeit?

Ja, die Querung des grönländischen Inlandeises ist auch im Herbst möglich. Allerdings sind die Tage im Frühsommer länger und die Temperaturen in der Regel weniger tief. Deshalb führen wir unsere Touren im Mai/Juni durch.

Was ist speziell an der Grönland Querung?

Auch wenn die Querung von Grönland im ersten Moment vielleicht weniger exklusiv tönt als der Nord- oder Südpol: lassen Sie sich nicht täuschen, denn die Querung ist anspruchsvoller und anstrengender als die meisten Expeditionen. Es wird dem Abenteurer hier nichts geschenkt. Wilde Winde werden ihn umstürmen, tiefe Spalten ihn bedrohen und die Monotonie und Weite an seinem Inneren nagen, während ihm manchmal tiefe, manchmal hohe Temperaturen und ein nicht endenwollender Wind zusetzen.

Ich bin zwar sportlich, aber kein «Extremer». Was braucht es für körperliche Voraussetzungen, um an der «Grönland Querung» teilzunehmen?

Die Grönland Querung ist eine anspruchsvolle und lange Ski-Expedition. Aber dank der perfekten Ausrüstung und der Erfahrung von Thomas Ulrich, bleibt diese Expedition nicht nur Leistungssportlern vorbehalten. Aber Motivation, eine gute Portion Durchhaltevermögen und mentale Stärke sind – zusammen mit einem gezielten Training vor der Expedition – die wichtigsten Voraussetzungen für den Erfolg. Wir werden jeden Tag 8 – 11 Stunden marschieren. Am Anfang wird unser Schlitten zwischen 60 und 80 Kilo wiegen. Und der grösste Teil des Weges führt bergauf.

Anforderungen für die Teilnahme an der Grönland Querung:

• Körperliche Gesundheit + Fitness (systematisches Training im Vorfeld der Expedition zwingend: Marschieren auf Skiern und Ziehen von Lasten).
• Durchhaltevermögen und Bereitschaft, bei der Arbeit in der Gruppe aktiv mitzuhelfen.
• Expeditionserfahrung (Zelt aufstellen im Sturm, Bedienung eines Benzinkochers im Zelt).
• Teamfähigkeit
• Teilnehmer über 65 Jahren benötigen ein Arztzeugnis als Bestätigung, dass sie physisch in der Lage sind, an einer Polarexpedition teilzunehmen (Anforderung der grönländischen Bewilligungsbehörde).

Als Vorbereitung empfehlen wir ausgedehnte Wanderungen, Skitouren und Lauftraining. In den Monaten vor der Abreise ist ein mehrmaliges Training pro Woche zwingend. Bei Bedarf beraten wir Sie gern eingehend oder stellen Ihnen einen speziellen Trainingsplan zusammen.

Ist die gesamte Ausrüstung im Preis inbegriffen?

Nein, nicht ganz. Inbegriffen ist das ganze Gruppenmaterial (z.B. Zelte, Kocher, Schlitten, Ski, usw.) sowie die Grönland-spezifische Spezialausrüstung (z.B. Schlafsack, Schuhe, Handschuhe, usw.). Nicht inbegriffen ist die persönliche Ausrüstung, die viele bereits besitzen (Unterwäsche, Gore-Tex Bekleidung) oder von einem Freund ausleihen können (Daunenbekleidung). Bei Bedarf kann aber die gesamte Ausrüstung bei uns gemietet resp. gekauft werden.

Materialmiete: Was sind die Mehrkosten, wenn ich alles Material komplett miete?

In diesem Fall bezahlen Sie CHF 2'500.- für die Miete des persönlichen Materials. Darin enthalten sind die Miete von: Gore-Tex Bekleidung, Daunenjacke, Daunengilet, Puffball-Hose, Fleece-Jacke, Sonnenbrille, Skibrille. Die persönlicheren Gegenstände wie Unterwäsche (3 Schichten), Essgeschirr, Nachtflasche, usw. gehören danach Ihnen.

Kann ich vor Beginn oder nach Abschluss der Expedition nicht noch ein paar Tage in Grönland oder Island anhängen?

Möglich ist es, wir müssen dies aber früh genug wissen, um die Flüge zu buchen. Zudem entstehen möglicherweise Zusatzkosten, da ein einzelner nicht mehr mit unseren Gruppentarifen fliegen kann.

Gruppengrösse: Wie gross ist die Gruppe auf der Expedition?

Wir machen die Expedition mit maximal 12 Gästen und 2 Guides. Die Mindestanzahl für die Durchführung beträgt 4 Personen.

Was ist, wenn ich nach dem Vorbereitungs-Weekend merke, dass das doch nichts für mich ist, obwohl ich mich angemeldet habe?

Für Abmeldungen gelten grundsätzlich die allgemeinen Geschäftsbedingungen des Veranstalters. Diese sehen vor, dass eine Annullation unter folgenden Bedingugen möglich ist:

Eine Annullation muss schriftlich und eingeschrieben erfolgen. Bis 120 Tage vor der Abreise wird die gesamte Anzahlung abzüglich einer Annullationsgebühr von CHF 800.- pro Person zurück erstattet.

Danach gelten folgende Gebühren:

119 – 61 Tage vor Abreise: 50% der Anzahlung

60 – 21 Tage vor Abreise: 50% des vereinbarten Preises

20 – 0 Tage vor Abreise oder Nichtantritt: 100% des vereinbarten Preises

Fragen und Antworten zur Ausrüstung

Bekleidung: Wie kleide ich mich für diese Expedition?

Sie erhalten von uns eine genaue Packliste, und wir beraten Sie auch in Ausrüstungsfragen.

Schlafsack: Ich habe bereits einen super Daunenschlafsack. Reicht der für die Grönland Querung?

Schlafsäcke werden zur Verfügung gestellt. Wir haben die wärmsten Schlafsäcke (bis –40° C) der norwegischen Marke Ajungilak dabei. Diese waren fast auf jeder Polarexpedition dabei. Die Kunstfaserfüllung nimmt weniger Feuchtigkeit auf und ist daher für diesen Zweck besser geeignet als ein Daunenschlafsack.

Ich habe auf Expeditionen gute Erfahrungen gemacht mit meinen Skitourenschuhen. Kann ich diese für die Grönland Querung verwenden?

Nein. Thomas Ulrich hat die Erfahrung gemacht, dass die Schuhe ein wesentlicher Erfolgsfaktor sind. Er besteht daher darauf, dass alle Teilnehmer die von ihm empfohlenen Schuhe von Alfa verwenden.

Wie schwer wird der Schlitten sein, den jeder der Gruppe zieht?

Die Schlitten wiegen am Anfang der Expedition rund 60–80 kg. Aber die Gruppe wird mit dem besten verfügbaren Material ausgerüstet. Insbesondere der von uns eingesetzte Schlitten unterscheidet sich von vielen anderen Expeditionen. Alle Teilnehmer werden mit einem von Thomas Ulrich entwickelten Polarschlitten ausgerüstet. Dieser wird uns das Lastenziehehen sehr stark erleichtern.

Fotografie: Funktionieren Digitalkameras bei diesen Temperaturen?

Kleine Digitalkameras funktionieren in Grönland nicht schlecht, solange man sie am Körper warm halten kann. Wir empfehlen eine Kamera, die mit normalen AA Batterien betrieben werden kann, da wir keine Möglichkeit haben die Akkus aufzuladen. Unbedingt die teuren, aber leistungsfähigen Lithium-Batterien (z.B. Energizer) verwenden.

Fragen und Antworten zum Unterwegs sein

Temperatur: Wie kalt wird es in Grönland?

Erfahrungsgemäss müssen wir im Mai/Juni auf dem Grönländischen Inlandeis mit Temperaturen–35° Celsius rechnen. Zusätzlich ist zeitweise mit starkem Wind zu rechnen. Tagsüber kann es an der Sonne aber auch mal warm bis sehr warm werden.

Zelt: Wie viele Personen sind in einem Zelt?

2 bis 3 Personen (die Zelte bieten Platz für 4 Personen); mit 3 Personen ist das Platzangebot komfortabel.

Kann man auch nur zu zweit in einem Zelt schlafen, statt zu dritt?

Das ist auf Wunsch möglich. Wir schlagen Dreiergruppen vor, weil das einen guten Kompromiss zwischen genug Platz und zu viel Wärmeverlust (bei einer Belegung mit nur zwei Personen) bietet. Je nach Gruppengrösse und Zusammensetzung können sich auch nur zwei oder auch vier Leute ein Zelt teilen.

Können die Zelte geheizt werden?

Nein. Wir reisen mit «leichtem Gepäck» und haben kein «Küchenzelt» dabei, wie das z.B. bei Expeditionen im Himalaya üblich ist. Wir leben in den Zelten und wer draussen nichts mehr zu tun hat, liegt im warmen Schlafsack.

Verpflegung: Was essen wir unterwegs?

Wir essen spezielle Expeditionsnahrung. Zum Teil gefriergetrocknete Fertigmenüs, zum Teil speziell von Thomas Ulrich vorbereitete kalorienreiche Nahrung. Gekocht wird jeweils pro Zelt von den Teilnehmern selber.

Gibt es spezielle Kost für Vegetarier?

Ja, das ist kein Problem. Wenn Sie auf dem Anmeldeformular vermerken, dass Sie Vegetarier sind, können wir für Sie vegetarische Expeditionsnahrung einkaufen. Wir kochen nicht in «einem Topf». Wir kochen gemeinsam Wasser, aber die Zubereitung der Mahlzeiten kann individuell geschehen.

Marschzeiten: Wie lange sind wir jeweils unterwegs?

Wir werden täglich zwischen 8 bis 11 Stunden unterwegs sein. Die ersten paar Tage eher weniger, um sich an das Gehen mit dem Schlitten zu gewöhnen. Gegen Schluss laufen wir etwas länger, damit wir unser Ziel auch sicher erreichen.

Sind wir mit Langlaufski unterwegs?

Nein. Wir haben Spezialski von Fischer. Dies sind Modelle zwischen Langlauf- und Tourenski. Im Belag haben sie ein spezielles Schuppenmuster, das uns erlaubt, ohne Felle zu wandern. Die Bindung ist ähnlich wie eine Telemarkbindung.

Wie orientieren wir uns?

Mit dem GPS können wir jederzeit unsere Position exakt bestimmen und auch bei schlechten Sichtverhältnissen die Richtung halten. Tagsüber ist es aber auch möglich, mit Hilfe der Sonne zu navigieren.

Hygiene: Wie läuft das, wenn jemand bei minus 35° in der Nacht «mal muss»?

Ganz einfach: anziehen, rausgehen, «Hosen runter» und das Ganze möglichst rasch hinter sich bringen! Dazu einen kleinen Tipp. Immer einen windgeschützten Eishügel aufsuchen; weiter empfiehlt es sich, beim Kauf der Hosen darauf zu achten, dass sie sich öffnen lassen, ohne dass man viele andere Kleidungsstücke ausziehen muss! «Kleine Geschäfte» können auch im Zelt verrichtet werden. Dafür hat jede/r eine persönliche «Nachtflasche».

Fragen und Antworten zu Risiken

Welches sind die grössten Gefahren?

Kälte, Erfrierungen, Gletscherspalten, Sturm und Whiteout, Schmelzwasser und in Küstennähe Eisbären. Zur Sicherheit ist aber ein Gewehr mit dabei.

Erfrierungen: Wenn man Bilder von Polar-Expeditionen sieht, sehen einige Explorer ziemlich arg aus. Muss ich auch mit abgefrorenen Zehen rechnen?

Nein. Zwar haben Zwischenfälle «am Ende der Welt» natürlich weitergehende Konsequenzen als bei uns zu Hause. So können kleinere Erfrierungen, oder andere Verletzungen nicht ganz ausgeschlossen werden. Mit der richtigen Ausrüstung und der notwendigen Vorsicht, sollte aber jedermann die «Grönland Querung» ohne grössere Blessuren überstehen. Das ist unser wichtigstes Ziel!

Krankheit/Unfall: Was passiert, wenn jemand unterwegs krank wird oder verunfallt?

Im Notfall kann ein Helikopter der grönländischen Rettungskräfte angefordert werden. Um die Kosten einer möglichen Rettung zu decken, ist eine spezielle Versicherung für jeden Teilnehmer obligatorisch. Wir schliessen die Versicherung für Sie ab und hinterlegen vor Beginn der Reise eine Bankgarantie für eine allfällige Rettung bei den grönländischen Behörden. Allerdings ist natürlich eine Rettung nur bei entsprechendem Wetter möglich. Deshalb führt Thomas Ulrich eine umfangreiche Notfall-Apotheke mit und hat rund um die Uhr Zugriff auf ärztliche Beratung durch einen REGA-Arzt.