Fragen und Antworten zum Arrangement
Reisedaten: Wann finden die nächsten Reisen statt?
4. – 18. April 2023
Reisedauer: Wie lange dauert die Reise?
Ab Zürich dauert die Reise rund 15 Tage. Davon befinden wir uns 7 – 9 Tage auf dem Eis. Wetterbedingte Verzögerungen sind möglich.
Warum im April?
Die Nordpol-Basis «Borneo» wird jedes Jahr immer nur im April neu aufgebaut. Einerseits herrscht bis Ende März die Polarnacht, andererseits ist zu dieser Jahreszeit das Eis am dicksten und ermöglicht so die Erstellung einer Landebahn, auf der Kurzpisten-Jets landen können. Bereits im Mai beginnt das Eis zu schmelzen und aufzubrechen, da dann die Sonne bereits während 24 Stunden am Tag am Himmel steht. Nordpolreisen zu anderen Jahreszeiten sind zwar möglich, aber sehr viel aufwändiger (und teurer).
Gibt es auch Reisen in einer anderen Jahreszeit?
Das ist eher unwahrscheinlich, da die Nordpol-Basis «Borneo» jedes Jahr immer nur im April aufgebaut wird. Danach schmilzt das Eis. Nordpolreisen zu anderen Jahreszeiten sind deshalb viel aufwändiger (und teurer).
Hoher Preis: Warum kostet diese Reise soviel Geld?
Um an den Nordpol zu gelangen, nutzen wir die temporäre Nordpolbasis «Borneo», die von unseren russischen Partnern jedes Jahr im April auf dem Eis neu gebaut wird, damit Spezialjets auf einem besonders dicken Eisstreifen landen können. Die Nutzung dieser Infrastruktur und die Flüge in der Arktis sind die grössten Kostenfaktoren. Zudem ist diese Reise sehr beratungsintensiv. Zum Beispiel gehört auch ein Vorbereitungs-Weekend in den Schweizer Alpen dazu. Und nicht zuletzt kommt natürlich die gesamte Spezialausrüstung sowie die kleine Gruppengrösse dazu. Dafür können wir Ihnen ein einmaliges Erlebnis garantieren!
Ist die gesamte Ausrüstung im Preis inbegriffen?
Nein, nicht ganz. Inbegriffen ist das ganze Gruppenmaterial (z.B. Zelte, Kocher, Schlitten, Ski, usw.) sowie die Nordpol-spezifische Spezialausrüstung (z.B. Schlafsack, Schuhe, Handschuhe, usw.) Nicht inbegriffen ist die persönliche Ausrüstung, die viele bereits besitzen (Unterwäsche, Gore-Tex Bekleidung) oder von einem Freund ausleihen können (Daunenbekleidung). Bei Bedarf kann aber die gesamte Ausrüstung bei uns gemietet resp. gekauft werden.
Materialmiete: Was sind die Mehrkosten, wenn ich alles Material komplett miete?
In diesem Fall bezahlen Sie CHF 2'500.- für die Miete des persönlichen Materials. Darin enthalten sind die Miete von: Gore-Tex Bekleidung, Daunenjacke, Daunengilet, Puffball-Hose, Fleece-Jacke, Sonnenbrille, Skibrille. Die persönlicheren Gegenstände wie Unterwäsche (3 Schichten), Essgeschirr, Nachtflasche, usw. gehören danach Ihnen.
Kann man auch nur an den Nordpol fliegen? Ohne Ski-Marsch?
Grundsätzlich ist das möglich. Allerdings wahrscheinlich nicht in Begleitung von Thomas Ulrich (da dieser als Guide unterwegs sein wird). Am besten kontaktieren Sie uns, so dass wir die Möglichkeiten besprechen können.
Kann ich vor Beginn oder nach Abschluss der Expedition nicht noch ein paar Tage in Spitzbergen anhängen?
Möglich ist es, wir müssen dies aber früh genug wissen, um die Flüge zu buchen. Zudem entstehen möglicherweise Zusatzkosten, da ein einzelner nicht mehr mit unseren Gruppentarifen fliegen kann.
Gruppengrösse: Wie gross ist die Gruppe auf der Expedition?
Wir machen die Expedition mit maximal 12 Gästen und 2 Guides. Die Mindestanzahl für die Durchführung beträgt 8 Personen.
Kondition: Ich bin zwar sportlich, aber kein «Extremer». Was braucht es für körperliche Voraussetzungen , um am «Abenteuer Nordpol» teilzunehmen?
Die Teilnehmer unserer Expedition zum Nordpol brauchen keine Extremsportler zu sein. Bei der von Thomas Ulrich geführten Tour 2006 war der älteste Teilnehmer 69 der jüngste 15 Jahre alt. Aber eine gute körperliche Grundverfassung ist natürlich unabdingbar; nur wer eine gute Kondition und genügend Reserven mitbringt, kann die Reise richtig geniessen. Die körperliche Aktivität bei den täglichen Märschen lässt sich am ehesten so beschreiben: relativ kleine Intensität über lange Zeit (wie z.B. beim Wandern). Am wichtigsten ist wohl ein wenig Durchhaltewillen. Da wir uns während der ganzen Reise auf Meereshöhe befinden und unser Terrain keine Steigungen beinhaltet, ist die Expedition körperlich sicher weniger anstrengend als eine Ski- oder Hochtourenwoche.
Vorbereitung: Wie muss ich mich darauf vorbereiten?
Unsere Tagesmärsche dauern zwar relativ lang (7 – 10 Stunden), sind aber nicht wahnsinnig anstrengend, da die Eisfläche am Nordpol flach ist und wir uns auf Meereshöhe befinden. Am wichtigsten ist deshalb Durchhaltevermögen bei niedriger Intensität. Eine gute Kondition hilft, dass man die Tagesetappen geniessen kann.Als Vorbereitung empfehlen wir ausgedehnte Wanderungen, Skitouren oder Lauftraining. In den Monaten vor der Abreise ist ein dreimaliges Training pro Woche optimal. Bei Bedarf beraten wir Sie gern eingehend oder stellen Ihnen einen speziellen Trainingsplan zusammen.
Was ist, wenn ich nach dem Vorbereitungs-Weekend merke, dass das doch nichts für mich ist, obwohl ich mich angemeldet habe?
Für Abmeldungen gelten grundsätzlich die allgemeinen Geschäftsbedingungen des Veranstalters. Diese sehen vor, dass eine Annullation unter folgenden Bedingugen möglich ist:
Eine Annullation muss schriftlich und eingeschrieben erfolgen. Bis 120 Tage vor der Abreise wird die gesamte Anzahlung abzüglich einer Annullationsgebühr von CHF 800.- pro Person zurück erstattet.
Danach gelten folgende Gebühren:
119 – 61 Tage vor Abreise: 50% der Anzahlung
60 – 21 Tage vor Abreise: 50% des vereinbarten Preises
20 – 0 Tage vor Abreise oder Nichtantritt: 100% des vereinbarten Preises
Wenn Thomas Ulrich am Vorbereitungs-Weekend feststellt, dass eine Person nicht in der Lage sein wird, die Expedition erfolgreich zu bewältigen, kann im gegenseitigen Einvernehmen die Anmeldung aufgelöst werden. Die bereits geleistete Anzahlung wird bis auf eine Pauschale von CHF 3'300.- (für bereits erfolgte Auslagen) erstattet.
Fragen und Antworten zur Ausrüstung
Bekleidung: Wie kleide ich mich für diese Expedition?
Sie erhalten von uns eine genaue Packliste, und wir beraten Sie auch in Ausrüstungsfragen.
Schlafsack: Ich habe bereits einen super Daunenschlafsack. Reicht der für den Nordpol?
Schlafsäcke werden zur Verfügung gestellt. Wir haben die wärmsten Schlafsäcke (bis –40° C) der norwegischen Marke Ajungilak dabei. Diese waren fast auf jeder Polarexpedition dabei. Die Kunstfaserfüllung nimmt weniger Feuchtigkeit auf und ist daher für diesen Zweck besser geeignet als ein Daunenschlafsack.
Was für Schuhe braucht man am Nordpol?
Eigentlich erstaunlich einfache Modelle, die nichts mit High-Tech zu tun haben. Einfache Segeltuch-Schuhe mit einem Innenschuh aus dickem Wollfilz. Die Schuhe sind viel weniger steif als beispielsweise Tourenschuhe – und deshalb viel bequemer. Gefertigt werden die Schuhe von einer norwegischen Firma, die sie speziell für die Arktis entwickelt haben. Mit normalen Plastiksäcken werden wir eine Dampfsperre machen, so dass die Schuhe niemals nassgeschwitzt werden.
Wie schwer wird der Schlitten sein, den jeder der Gruppe zieht?
Die Gäste ziehen rund 30–35 kg in ihren kleinen Schlitten. Die Guides haben einen grösseren Schlitten, der rund 100 Kilo wiegt.
Fotografie: Funktionieren Digitalkameras bei diesen Temparaturen?
Kleine Digitalkameras funktionieren am Nordpol nicht schlecht, solange man sie am Körper warm halten kann. Wir empfehlen eine Kamera, die mit normalen AA Batterien betrieben werden kann, da wir keine Möglichkeit haben die Akkus aufzuladen. Unbedingt die teuren, aber leistungsfähgien Lithium-Batterien (z.B. Energizer) verwenden.
Fragen und Antworten zum Unterwegs sein
Temperatur: Wie kalt wird es am Nordpol?
Erfahrungsgemäss müssen wir im April am Nordpol mit Temperaturen von –25 bis –35° Celsius rechnen. Es kann aber auch mal –10° «warm» sein.
Zelt: Wie viele Personen sind in einem Zelt?
2 bis 3 Personen (die Zelte bieten Platz für 4 Personen); mit 3 Personen ist das Platzangebot komfortabel.
Kann man auch nur zu zweit in einem Zelt schlafen, statt zu dritt?
Das ist auf Wunsch möglich. Wir schlagen Dreiergruppen vor, weil das einen guten Kompromiss zwischen genug Platz und zu viel Wärmeverlust (bei einer Belegung mit nur zwei Personen) bietet. Je nach Gruppengrösse und Zusammensetzung können sich auch nur zwei oder auch vier Leute ein Zelt teilen.
Können die Zelte geheizt werden?
Nein. Wir reisen mit «leichtem Gepäck» und haben kein «Küchenzelt» dabei, wie das z.B. bei Expeditionen im Himalaya üblich ist. Wir leben in den Zelten und wer draussen nichts mehr zu tun hat, liegt im warmen Schlafsack.
Verpflegung: Was essen wir unterwegs?
Wir essen spezielle Expeditionsnahrung. Zum Teil gefriergetrocknete Fertigmenüs, zum Teil speziell von Thomas Ulrich vorbereitete kalorienreiche Nahrung. Gekocht wird jeweils pro Zelt.
Gibt es spezielle Kost für Vegetarier?
Ja, das ist kein Problem. Wenn Sie auf dem Anmeldeformular vermerken, dass Sie Vegetarier sind, können wir für Sie vegetarische Expeditionsnahrung einkaufen. Wir kochen nicht in «einem Top». Wir kochen gemeinsam Wasser, aber die Zubereitung der Mahlzeiten kann individuell geschehen.
Marschzeiten: Wie lange sind wir jeweils unterwegs?
Wir werden täglich zwischen 7 bis 10 Stunden unterwegs sein. Die ersten paar Tage eher weniger, um sich an das Gehen mit dem Schlitten zu gewöhnen. Gegen Schluss laufen wir etwas länger, damit wir unser Ziel auch sicher erreichen.
Gibt es Situationen, wo wir alle schwimmen müssen?
Nein. Normalerweise suchen wir bei offenen Rinnen immer einen Weg, um das Wasser zu umgehen! Falls dies nicht möglich ist, haben wir einen Schwimmanzug dabei, mit dem einer der Guides die Rinne schwimmend überqueren kann. Mit dem beiden grossen Pulkas (Schlitten) der Guides können wir dann ein sicheres Boot bauen, um die restlichen Personen im «Fährbetrieb» rüberzuziehen. Bei weniger breiten Rinnen können die grossen Schlitten ebenfalls als «schwimmende Brücke» eingesetzt werden.
Sind wir mit Langlaufski unterwegs?
Nein. Wir haben Spezialski von Fischer. Dies sind Modelle zwischen Langlauf- und Tourenski. Im Belag haben sie ein spezielles Schuppenmuster, das uns erlaubt, ohne Felle zu wandern. Die Bindung ist ähnlich wie eine Telemarkbindung.
Wie orientieren wir uns?
Mit dem GPS können wir jederzeit unsere Position exakt bestimmen und auch bei schlechten Sichtverhältnissen die Richtung halten. Tagsüber ist es aber auch möglich, mit Hilfe der Sonne zu navigieren.
Hygiene: Wie läuft das, wenn jemand bei minus 35° in der Nacht «mal muss»?
Ganz einfach: anziehen, rausgehen, «Hosen runter» und das Ganze möglichst rasch hinter sich bringen! Dazu einen kleinen Tipp. Immer einen windgeschützten Eishügel aufsuchen; weiter empfiehlt es sich, beim Kauf der Hosen darauf zu achten, dass sie sich öffnen lassen, ohne das man viele andere Kleidungsstücke ausziehen muss! «Kleine Geschäfte» können auch im Zelt verrichtet werden. Dafür hat jede/r eine persönliche "«Nachtflasche».
Wie viele Kilometer ist ein Breitengrad?
1 Breitengrad = 111.12 Kilometer
1 Breitengrad = 60 Minuten
1 Minute = 1.852 Kilometer
Fragen und Antworten zu Risiken
Welches sind die grössten Gefahren?
Kälte, Erfrierungen, offene Wasserrinnen, dünnes Eis und Eisbären (die aber eher selten am Pol gesehen werden) zur Sicherheit ist aber ein Revolver der Marke Magnum 44 dabei.
Erfrierungen: Wenn man Bilder von Nordpol-Expeditionen sieht, sehen einige Explorer ziemlich arg aus. Muss ich auch mit abgefrorenen Zehen rechnen?
Nein. Zwar haben Zwischenfälle «am Ende der Welt» natürlich weitergehende Konsequenzen als bei uns zu Hause. So können kleinere Erfrierungen, oder andere Verletzungen nicht ganz ausgeschlossen werden. Mit der richtigen Ausrüstung und der notwendigen Vorsicht, sollte aber jedermann das «Abenteuer Nordpol» ohne grössere Blessuren überstehen. Das ist unser wichtigstes Ziel!
Krankheit/Unfall: Was passiert, wenn jemand unterwegs krank wird oder verunfallt?
Im Notfall kann rasch ein Helikopter angefordert werden, von denen normalerweise mindestens einer auf «Borneo» stationiert ist. Helikopter sind weniger wetteranfällig als Flugzeuge und können bei fast allen Bedingungen starten und landen. Normalerweise gibt es auf Borneo einen Arzt, aber dafür besteht keine Garantie. Das nächstgelegene Spital ist in Longyearbyen und es braucht in der Regel mindestens 10 Stunden um dorthin zu gelangen. Die Kosten für eine solche Evaquierung muss vom Kunden selber bezahlt werden. Es emfiehlt sich deshalb dringend, eine entsprechende Versicherung abzuschliessen.
Eine der Gefahren am Nordpol ist das offene Wasser. Was heisst das, wenn jemand ins Wasser fällt?
In der Bekleidung befindet sich immer etwas Luft als Isolation. Deshalb versinkt man nicht gleich im Meer, wenn man reinfällt. Es dauert auch eine Weile, bis das kalte Wasser (das ja wärmer ist als die Luft) den Weg rein gefunden hat. Trotzdem ist es wichtig, dass alles schnell geht, wenn jemand bei –30° ins Wasser fällt: rausziehen, im Schnee rollen (damit das Wasser vom Schnee absorbiert wird) im inzwischen von den Kameraden aufgestellten und mit dem Kocher vorgeheizten Zelt Kleider wechseln und in den Schlafsack kriechen, bis man wieder warm ist. Die Kleider werden nötigenfalls im geheizten Zelt getrocknet.
Werden wir Eisbären sehen?
Die Chance, dass wir in dieser Breite auf Eisbären treffen ist eher unwahrscheinlich, da sie sich normalerweise in Küstenregionen aufhalten, wo sie auch ihre Beute finden. Trotzdem ist es möglich und auch schon vorgekommen. Aus diesem Grund führen wir eine Schusswaffe mit. Der Eisbär ist kein angriffsfreudiges Tier, sondern eher neugierig.
Die nÄchsten «Last Degree» Trips
4. – 18. April 2023
Das Wichtigste in Kürze:
- In einer kleinen Gruppe nehmen Sie Teil an einer absolut exklusiven Expedition.
- Die gesamte Reisedauer beträgt 15 Tage.
- Davon verbringen wir 7 bis 9 Tage auf dem Eis und legen auf Ski eine Strecke von rund 120 Kilometern zurück.
- Der Rückflug vom Nordpol erfolgt mit einem russischen Helikopter.
- Richtpreise 2022 pro Person:
Preis bei 6-8 TeilnehmerInnen: CHF 64'000.-
Preis bei 5 TeilnehmerInnen: CHF 65'500.-
Preis bei 4 TeilnehmerInnen: CHF 67'000.- In Zusammenarbeit mit Kobler & Partner
Interessiert?
Weitere Polarreisen auf www.polar-reisen.ch