Sonntag, 30.07.2017
Geschafft!
Bin tatsächlich angekommen! Heute im Laufe des Morgens habe ich die Cima piccola di Tarres erreicht, den östlichsten Punkt meiner Direttissima. Wow! Was für eine Freude! Ich bin wirklich durch und habe kein einziges Mal den Korridor verlassen. Kann es noch gar nicht glauben. Sylvia und Valentin haben mich an der Grenze empfangen und genossen den grossen Augenblick genau wie ich. Was für eine einmalige Zeit, was für eine erlebnisreiche Tour – sie hat mir meine eigene Heimat wirklich von einer anderen Seite gezeigt. Es gibt vermutlich nicht viele Orte in der Schweiz, an denen man sich vier Wochen aufhalten kann, und bei der Rückkehr in Sta. Maria einen Kulturschock erleidet. Mir ging es so! Ich habe mich total gewundert über die vielen Leute, den Lärm und die Hektik. Das hat mich ein bisschen vorbereitet auf den Stau bei der Rückreise auf der A13. Auweia. Habe völlig vergessen, wie das ist… Ich vermisse Dich schon, Direttissima! Danke für alles, danke allen, die mitgefiebert haben und mich unterstützten! Es war grossartig!
Samstag, 29.07.2017
Noch ein paar Kilometer fehlen!
Ojeh, wäre toll gewesen, heute das Ziel zu erreichen, aber leider hat es nicht geklappt. Ich bin am Umbrail Pass und habe vor Gewittern im Büsli Zuflucht genommen. Nach 13 Stunden auf den Füssen fand ich es irgendwie nicht so angebracht, mich im strömenden Regen von meiner Direttissima zu verabschieden. War ein langer und mega anstrengender Tag. Nicht dass ich mich etwa ans Geröllhalden-Laufen gewöhnt hätte, heute fand ich es schlimmer denn je. Alles locker, alles rutschig und eeeendlos. Ein absolutes Highlight war meine Begegnung mit einem grossen und einem kleinen Bartgeier. Was für stolze Tiere! Jetzt bin ich wirklich sehr nahe am Ziel. Morgen bleiben ein paar Kilometer und ich werde sie geniessen! Bis morgen!
Freitag, 28.07.2017
Hart an der Korridor-Grenze
Bin in Livigno! Kann es nicht gar nicht glauben, dass meine Direttissima langsam zu Ende geht. Wenn ich morgen gut drauf bin und das Wetter mitspielt, wird es mein letzter Tag sein. Ojeh. Weiss gar nicht mehr, wie das normale Leben so funktioniert…?! Da war es richtig schön mit Jeannette Liechti und Toni Steiner, einem der vier Direttissima-Gänger von 1983, zusammenzusitzen und Erinnerungen auszutauschen. Sie haben mich in Livigno erwartet. Was für eine Überraschung! Toni hat mit einigem Neid auf meinen Gleitschirm geguckt, mit dem ich sozusagen vor seiner Nase gelandet war. So was war 1983 natürlich noch nicht möglich. Mir hat das Fliegen einige Marsch-Stunden erspart – Plackereien bergaufwärts allerdings auch nicht. So wie heute morgen auf den Pizz Mezzaun. Du meine Güte! War das ein harter Hund. Ich war so beschäftigt, mir durch die Legeföhren einen Weg zu bahnen, dass ich gar nicht bemerkt habe, dass ich um ein Haar aus meinem Korridor gefallen wäre! Oh nein, das wäre ein Frust gewesen. Nach all den Tagen, in denen ich mich an meine Linie habe halten können… Habe die Strategie dann gewechselt und stieg einen Graben hoch, von dem ich wusste, dass ich oben nicht rauskommen würde. Einmal mehr haben mir die Spuren der Gämsen einen Weg gewiesen. Später kam ich an der Hütte von Vreni und Ludwig vorbei. Sie mussten grinsen, dass ich tatsächlich der komische Kerl bin, der die Schweiz durchquert. Auch an die Original-Ausgabe der Direttissima im 1983 konnten sie sich noch errinnern. Vom italienischen Flair übrigens noch nicht viel bemerkt, die Steine sehe auch ennet der Grenze ähnlich aus…
Na dann, liebe Direttissima, auf ein gutes Ende!
Donnerstag, 27.07.2017
Über den Inn geflogen!
Bin über den Inn gekommen und das erst noch mit trockenen Füssen! Ha! Das hätte ich mir selber nicht träumen lassen… Es ging zum Schluss mal wieder alles auf und ich konnte aus dem Val Bever rausfliegen und schwuppsdiwupps war ich auf der anderen Seite des Flusses. Genial! Bin zweimal geflogen, beim ersten Flug wäre ich gar nicht über die Felswände runtergekommen. Die Landung zwischen Arven und Lärchen war abenteuerlich, dann kraxelte ich talauswärts, den steilen Flanken nach, um einen neuen Startplatz für meinen Inn-Flug zu finden. Zum guten Glück ist alles gut gegangen!
Der Tag hatte bereits gut begonnen. Auf der Alp d'Err konnte ich mich mit einer riesigen Tasse Kaffee stärken für den Aufstieg zum Piz Bleis Marscha, das hat viel geholfen! Danke Alp d'Err-Team! Am Lai Negr, einem wunderschönen kleinen See, traf ich Stefano. Er war vermutlich über unsere Begegnung noch mehr erstaunt als ich, denn er hat sich extra einen abgelegenen See gesucht, weil er die Einsamkeit beim Fischen liebt. Weiter ging's über unzählige, leider sehr lockere und rutschige Geröllhalden und Grate. Fast am meisten erschreckt hat mich der Anblick einer Kreuzotter, die mitten auf meinem Weg lag! Oh nein! Wegen dieser Schlange wäre ich wirklich am liebsten fast aus meinem Korridor gesprungen…
Mittwoch, 26.07.2017
Zweiter Campingtag
Bin nochmals einen Tag ob Tinizong geblieben, es ist mir zwar schwergefallen, aber gescheiter war's gewiss. Denke, dass ich morgen, wenn das Wetter bessert, viel schneller ans Ziel komme. Drei Tage brauche ich ganz sicher noch, um den östlichsten Punkt meiner Direttissima zu erreichen. Habe den Tag mit Faulenzen und Herumsitzen verbracht. Habe mir auch überlegt, wie ich über den Inn kommen kann. In meinem Abschnitt befindet sich keine Brücke, irgendwie muss ich aber die 30 Meter schnell fliessenden Fluss überqueren. Ob ich in meinem Trockenanzug rüberschwimmen kann? Keine Ahnung… Wer übrigens hören möchte, wie mein Direttissima-Alltag auf romanisch tönt, hier der Beitrag von Federico Belotti vom RTR. Tönt gut, nicht?
Dienstag, 25.07.2017
Steckengeblieben
Heute läuft es nicht so grossartig. Sitze fest in meinem Korridor. Erstmals war mir ein bisschen eng zu mute. Es hat aber einfach keinen Sinn, bei diesem Wetter die nächste Etappe in Angriff zu nehmen. Es liegt Schnee bis ungefähr 2500 Meter und vor allem ist es neblig. Auf dem Weg hinüber ins Engadin bewege ich mich relativ lange auf dieser Höhe, muss über unzählige kleine Kreten und Grate, durch anspruchsvolles Gelände, da wäre es einfach fahrlässig, bei Null Sicht loszugehen. Aber schwer ist es mir gefallen. Bin ganz kribblig. So habe ich mich nur ein ganz klein wenig bewegt, ein kleines Stück hangaufwärts. Sonst gibt es gerade nicht viel zu tun in meiner kleinen Kilometer-Welt, nur festgestellt, dass es ausserhalb auch nicht besser Wetter ist…
Montag, 24.07.2017
Im Hirsch-Edoldardo
Glaube nicht, dass man Jäger sein muss, um in diesem Gebiet Hirsche zu erspähen und sich über sie zu freuen. Unglaublich, wieviele Hirsche es gibt im Raum Avers-Savognin! War ganz schön. Ansonsten hatte ich einigen Regen, den schlimmsten Teil davon sass ich im wahrsten Sinne des Wortes an einem stillen Örtchen bei der Alp Lambegn/Alp Tobel aus. Die Alphütte, auf die ich stiess, war verschlossen, aber das Klo nicht. Es war nigelnagelneu und bot erst noch umwerfende Aussicht. Da liess sich gut ein Weilchen warten. Zu meiner Laune trug auch die Verpflegung bei: Landjäger mit Fichtensamen von Rebecca Clopath, einer jungen Köchin, die unglaubliche Produkte aus dieser gigantischen Berglandschaft gewinnt. Echt lecker und passend zu meinem extremen Natur-Bummel. Abends im Camp erhielt ich noch Besuch von der Gemeinde Surses. Mario Dosch aus Tinizong erklärte mir die vielen Flurnamen, die ich durchwandert habe, das Val digls Morts, zum Beispiel, das Totental. Und morgen muss ich über die Bleis Marscha, die rutschigen Abhänge! Auweia, das kann ja wieder werden! Bündner Schiefer, bin gleich wieder bei dir!
Sonntag, 23.07.2017
Direttissima at its best!
Schon früh an diesem Tag konnte ich endlich mal wieder mit dem Gleitschirm fliegen und gegen Abend hatte ich einen fantastischen Flug quer übers Rheinwald hinweg, der mir viele harte Höhenmeter erspart hat. Hätte eigentlich in Sufers landen wollen, aber von oben betrachtet schmerzte es mich plötzlich ungemein, die gut 2000 Höhenmeter unter mir zu verschenken. In meinem Korridor herrschten so gute Windverhältnisse, dass ich mich weiter gegen Osten wagte, hoch in der Luft die Karte hervor nestelte und nach möglichen Landeplätzen Ausschau hielt. Schliesslich spülten mich die Winde bis wenig unterhalb der Alp Lambegn hoch über dem Averstal. Ein grossartiger Abschluss eines grossartiges Tages! Mit wiederum allen Ingredienzen, die mir die Direttissima unterdessen so lieb machen: ein überaus ruppiger Aufstieg zum Bärenhorn, unzählige Edelweiss, ein Treffen mit einem ungewöhnlichen Paar, einem Hirsch und einer Gämse (auf 2700 Metern über Meer!), unendliche Wiesen und lustige Felszacken, die hier und dort aus der Landschaft ragen. Übrigens habe ich herausgefunden, dass ich gar nicht mehr auf einem richtigen Wanderweg gehen kann. Heute fand ich einen, der rund einen Kilometer lang genau auf meiner Linie lag, doch nach kürzester Zeit schon begannen meine Füsse zu brennen und ich war froh, wieder querfeldein marschieren zu können.
Samstag, 22.07.2017
Zu Besuch bei den Schafbauern
Wiederum niemanden getroffen, keinen Wanderweg gekreuzt. Es gibt sie noch, die wilde Schweiz! Doch zwar, auf der Alp Garzora stiess ich auf die Älpler Fiorenzo Scippo, Kurt und Renzo. Half gleich beim Eintreiben der Schafe mit, dafür kriegte ich einen Kaffee in der Alphütte. Herrlich! Lustigerweise haben meine Direttissima-Kollegen von 1983 von dieser Alp geschrieben, sie sei wie viele andere Tessiner Alpen verlassen. Nicht mehr so heute! Die Hütten sind neu aufgebaut worden, die Schafe bevölkern die Alpwiesen. Ich jedoch setzte meinen Weg fort Richtung Fuorcla Darlun, Piz Scharboda und Zervraila-See. Auch nach mehreren Tagen auf Bündner/Tessiner Boden: Ich kann es noch immer nicht fassen, wie brüchig diese Berge sind. Hatte erneut an manchen Stellen das Gefühl, sie würden demnächst in sich zusammenfallen. Hoffe mal nicht, dass es ausgerechnet an einem sturen Geradeaus-Gänger liegt, dass diese Berge kollabieren! Da hätte ich dann doch ein bisschen ein schlechtes Gewissen. Trotzdem: gute Nacht und viva la Grischa!
Freitag, 21.07.2017
Batterien neu laden
Bin mal kurz abgetaucht – für einen Tag das Camperleben im Büsli genossen. An einem schönen Platz oberhalb von Daigra die Füsse in den Fluss gehängt, meine Kleider und Schuhe getrocknet und Kalorien reingeschaufelt. Danke Sylvia, wunderbarer Support! Der Tag hat mir unglaublich gut getan, die Batterien sind wieder aufgeladen und ich bin bereit für weitere anspruchsvolle Bergetappen. Wenn ich an die Original-Direttissima-Gänger denke: Wahnsinn, wie die sich durchgebissen haben, und wie zäh die vier Kerle waren! Chapeau! Andererseits würde ein solcher Umgang mit den eigenen Ressourcen nie erlauben, länger unterwegs zu sein. Nach einer gewissen Zeit ist man ausgebrannt. Ich bewege mich lieber in meinem 200-Tage-Arktis-Modus. So könnte ich ewig weiter gehen…
Donnerstag, 20.07.2017
Zwischenhalt im Tessin
So gruslig wie heute fand ich die Direttissima noch nie – diese Bündner Berge haben es in sich! Phu! Beim letzten Teil des Aufstiegs vom Lukmanierpass zum Piz Vallatscha hat mich wirklich das Grausen gepackt. War das schlammig, brüchig, schmierig und abschüssig! Und dazu noch genau in dem Moment einsetzender Regen. Das war Limit! Kam aber drüber und konnte mich dann wieder in der endlosen und kargen Landschaft nach Lust und Laune auslaufen. Über den Pass di Cristallina und die Cima di Garina erreichte ich schliesslich in einem wilden Abstieg Daigra, den kleinen Weiler oberhalb Olivone. Keinen Menschen habe ich heute getroffen, dafür meine ersten zwei Hirsche!
Mittwoch, 19.07.2017
Quer durchs Steinbockland
Die Kurdirektoren des Kantons Graubünden haben wirklich vollen Einsatz gezeigt, dass sie sogar Steinböcke an die Route 1160 geschickt haben! Pünktlich zu unserem Empfang an der Kantonsgrenze. Wir fühlen uns geehrt. Heute der zweite Tag mit meinem Schwager Thomy, Rega-10-Team. Trotz vieler weiterer Munition, die wir in allen möglichen Ecken gefunden haben, brauchte ich zum guten Glück seine medizinischen Fähigkeiten nicht in Anspruch zu nehmen. Dafür mussten wir tüchtig und lange marschieren, querten gefühlte 20 Täler und Lücken. Und dann war da noch der Piz Borel, der uns wirklich forderte. So schön Graubünden ist, da liegt doch ordentlich viel Geröll herum und der Abstieg in der uns erlaubten Zone war seeehr brüchig. Zum Schluss gab's noch eine Direttissima-Premiere am Lukmanierpass: per SUP über den Lai da Sontga Maria.
Dienstag, 18.07.2017
Bombenstimmung
So gefährlich wie heute war es auf der gesamten Direttissima bisher nie! Im dichten Grünzeug beim Aufstieg zum Blauberg oberhalb des Gotthardpasses bin ich beinahe auf einen Blindgänger gestanden. Ehrlich gesagt war ich so damit beschäftigt, mir einen Weg durchs Kraut zu bahnen, dass ich nicht an meine Füsse dachte. Heute hatte ich sogar einen Not-Arzt dabei, meinen Schwager Thomy von Wyl. Da bin ich wirklich in guten Händen. Wäre ich allerdings mit einer Granate in die Luft geflogen, hätte vermutlich Thomys gesamte Erfahrung von seinen Rega-Einsätzen nicht mehr viel genutzt. Nun ja… alles gut gegangen. Wir liessen uns die Stimmung nicht verderben und fanden unseren Weg durch Minenfelder und Alpenrosenstauden. Jetzt campen wir wenig unterhalb der Gitziälpetlilücke. Hoffe, dass wir es morgen bis zum Lukmanier schaffen!
Montag, 17.07.2017
Rhonegletscher und Furkapass
Irgendwie hatte ich heute zwei linke Beine… Weiss nicht woran das liegt, aber ich bin im Zeug herum getorkelt, als hätte ich meinen ersten Schritt im Gebirge gemacht. War zwar keiner da, um mich zu beobachten, nur einen kleinen Steinbock habe ich angetroffen. Vielleicht brauche ich einfach wieder etwas Zeit, um mich zu konzentrieren nach den schwierigen Etappen über die Berner Hochalpen. Trotz meinem Gestolper habe ich zweimal 1000 Höhenmeter hinter mich gebracht auf meiner lieben Linie, zuerst vom Räterichsbodensee hinauf zum Gärstgrat, ein zweites Mal vom Rhonegletscher hinauf zum Sidelengrat. Die letzten eineinhalb Stunden bin ich gemütlich dem Bahntrassee der Furka Dampfbahn entlang talwärts gezuckelt, richtig entspannend. Hallo Urnerland!
Sonntag, 16.07.2017
Tischleindeckdich
Ein Bild im Buch der Direttissima 1983 hat mir immer besonders gut gefallen: Der damalige Wirt des Hotels Handeck hat die Truppe um Markus Liechti auf der Staumauer des Räterichbodensees mit einem Frühstück überrascht. Die verfilzten Bergsteiger durften an einem Tisch mit weisser Tischdecke frühstücken. Davon habe ich ein paar Mal geträumt in den letzten Tagen… und was sah ich heute morgen, als Kurt und ich vom Bächlital runtergetrottelt kamen?? Ein weiss gedeckter Tisch mit einem super leckeren Frühstück mitten auf der Staumauer! Ursula Monhart, die Chefin der Grimselhotels der KWO, hat es möglich gemacht. Wow! Vielen Dank, das war himmlisch!
Habe mir gleich den Rest des Tages als Ruhetag genehmigt. Kurt hat sich verabschiedet. Wir hatten gute Tage zusammen! Sylvia kam mit dem Büsli die Grimselpassstrasse hoch und ich konnte mein ganzes Material neu sortieren, Kleider trocknen und die Beine strecken. Hat gut getan. Jetzt bin ich bereit für die nächsten Etappen. Werde morgen den Kanton Bern verlassen und rüberkreuzen auf den Rhonegletscher. Zwar sind die Hochalpen jetzt geschafft, aber noch warten unzählige Kreten, Spitzen und Geröllhalden auf mich. Kilometer 1160, bin gleich wieder bei Dir!
Samstag, 15.07.2017
Hörner ohne Ende
Habe gar nicht gewusst, wie viele kurrlige Hörner es im Hasli gibt: Trifthoren, Hubelhoren, Chüetriftehoren, dazwischen noch der Hienderstock. Weder Hühner noch Kühe haben wir in «unserem» Korridor gefunden, dafür jede Menge riesiger Gletscherspalten. Kurt und ich mussten uns stets von neuem Wege suchen, um an den weit aufklaffenden Spalten vorbeizukommen. Zeitweise hüllten uns dicke Wolken ein, was die Orientierung nicht einfacher machte. Nach einem steilen Aufstieg vom Lauteraargletscher hinauf zum Grat (genau, wieder Gämsenpfade!), dauerte es richtig lange, bis wir die ganzen Hörner abmarschiert hatten und gegen Osten endlich die Obri Bächlitallicken erreichten und schliesslich die Bächlitalhütte. Beides liegt netterweise an unserem Weg! So kamen wir in den Genuss von leckeren Käseschnitten, von denen wir noch vor dem Znacht je zwei Portionen verschlungen haben. Jetzt liegen wir mit dicken Bäuchen in unserem Zelt auf dem Helilandeplatz der Hütte. Was für ein Abschluss eines langen Tages! Da bleibt nur: Gute Nacht!
Freitag, 14.07.2017
Ausflug nach Patagonien
Pause vorbei! Bin wieder auf den Beinen, und wie sogar! Heute habe ich mit Kurt Knöri vom Biwak beim Kastenstein aus das Schreckhorn überschritten. Wow! Und das bei echt patagonischen Verhältnissen: viel Wind, eher Sturm, Wolken, Regen und Graupel. Es war wild. Zeitweise sind uns Sturzbäche entgegengekommen, dann wieder sahen wir keinen halben Meter weit. Den Gipfel des Schreckhorns liessen wir aus, der Abstieg vom Nässijoch hinunter auf dern Lauteraargletscher war schwierig genug. Wir mussten erfinderisch sein, um einen Weg durch die Gletscherabbrüche zu finden. Bin stolz auf uns zwei, dass wir runter kamen, ohne den Korridor zu verlassen.
Übrigens spinnt mein Live Tracker noch immer – für diejenigen, die sich wundern, wieso ich zwischendurch herum irre wie eine blinde Gämse. Aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen führen uns die zwei Tracker, die ich in meinem Rucksack mittrage, an der Nase herum. In Lauterbrunnen zum Beispiel soll ich angeblich eine Höhe von 6000 Metern erreicht haben… ?! Anscheinend kann es in engen Tälern oder bei Nässe im Wald Reflexionen der GPS Daten geben, habe ich mir erklären lassen. Wie auch immer, auch die beste Technik ist nicht unfehlbar. Ich halte mich auf jeden Fall weiter an meine Linie und verbleibe mit besten Grüssen! Auf bald!
Mittwoch, 12.07.2017
Unfreiwilliger Ruhetag
Ich sitze fest! Aber es ist gar nicht so schlimm, im Gegenteil… Die Sache mit dem unfreiwilligen Ruhetag begann eigentlich schon gestern Abend, denn wir kamen nach unserem Abstieg vom Mittellegi nicht über den reissenden Bach beim Unteren Grindelwaldgletscher und konnten so auch nicht mehr aufsteigen zum vorgesehenen Biwakplatz. Die Traversierung des Bachs wäre einfach zu heikel gewesen. Heute morgen wagten wir uns rüber, es kam auch deutlich weniger Wasser. Damit war aber klar, dass für Mario nicht mehr genug Zeit war, mich weiter zu begleiten. Denn er will an den Eiger Ultra Trail! Klar doch, nach unserer Extra-Trainingstour ist er super vorbereitet. Viel Glück, Mario!
Habe also den Tag im Zelt bei der Bänisegg (auf dem Weg zur Schreckhornhütte) verbracht. Faulenzen war gar nicht schlecht, ausserdem war es kurzweilig mit verschiedenen Leuten zu reden, die den Weg entlang kamen, zum Beispiel Nikolas Chisha aus Sambia, der mir vorgeschlagen hatte, die nächste Direttissima doch in Sambia zu machen, oder Matthias Wasem, ein Bergführer-Aspirant, der mir zusätzlichen Proviant brachte. Herrlich! Vielen Dank! Habe auch versucht, mir einen neuen Begleiter zu organisieren für die Tour übers Schreckhorn. Ich möchte dies nicht alleine machen, vor allem der Abstieg auf den Lauteraargletscher erfordert einen Seilpartner. Seit kurzem weiss ich, dass Kurt Knöri, ein alter Bekannter von mir, morgen Donnerstag aufsteigen wird. So werde ich also noch ein bisschen herumlungern – leider kann ich nicht zur Bäregghütte auf einen Kaffee, die liegt ausserhalb meines Sektors. Übrigens: der Live Tracker hatte eine kurze Krise gestern. Wir stecken in keiner Gletscherspalte fest. Alles bestens!
Dienstag, 11.07.2017
Eiger, wir lieben dich!
Die Direttissima-Geister sind uns wirklich gut gesinnt: schon um ungefähr 10.00 Uhr heute morgen gelangten Mario und ich auf den Mittellegi-Grat! Schön war es, bei diesem Wolkenspiel vom Logenplatz in der Höhe nach Grindelwald hinunter zu schauen und mit baumelnden Beinen an der Gratkante zu sitzen. Wir hatten wirklich Glück, das Wetter spielte mit, die Portion Optimismus vom Vorabend hatte sich ausbezahlt, und den Weg schräg durch die Wand fanden wir relativ gut. Zwar brüchig, aber insgesamt doch klar, wo wir durch mussten. Es ging besser als erwartet. Nochmals viel verlangte uns das Wildschloss ab, der Gletscherabbruch auf dem Weg hinab zum Unteren Grindelwaldgletscher. Der Name für dieses unfreundliche Gewimmel von Spalten und Eisabbrüchen ist gut gewählt, kann ich nur sagen… Wie bereits oben am Grat halfen wir uns mit Abseilen über die Runden. Hammer! Ich bin überwältigt von diesem Naturspektakel (und meine Waden übrigens lansgam auch…?!) – wenn die wüssten, dass es nun weiter geht übers Schreck-Hörnchen…?!
Montag, 10.07.2017
Bereit für den Eiger
Heute kreuzte ich in Wengen den Weg eines alten Kollegen von mir. Was für ein Zufall! Ich hatte schon gehofft, der Jeep, der etwas weiter oben auf einem Forststrässchen unterwegs war, würde nicht anhalten. Dachte, er hätte mich nicht gesehen. Doch dem Fahrer klingelte etwas, als er einen Kerl quer durchs Dickicht stampfen sah. Das könne doch nur der Ulrich sein, dachte er sich. Aus dem Fenster des Jeeps grinste mir Heinz von Allmen zu. Mit ihm bin ich früher Skirennen gefahren. Ebenfalls kreuzte ich die Lauberhorn-Abfahrts-Strecke und das Trassee der Wengernalpbahn. Dann ging es direttissima hinauf zum Lauberhorn.
Jetzt sitze ich mit Mario Heller im Hotel Eigerwand auf der Kleinen Scheidegg. Liegt zum Glück allerliebst in meinem Korridor. Die Rucksäcke sind gepackt und wir schauen hinaus auf die verregnete Wand. Um 3.00 Uhr früh werden wir losgehen. Beschwört mal noch alle guten Wettergeister, damit wir morgen auch wirklich rüber kommen: schräg durch die Eigerwand und über den Mittellegi-Grat, hinten runter übers Wildschloss zum Unteren Grindelwaldgletscher!
Sonntag, 09.07.2017
Besuch in der Zivilisation
Und, wie seid ihr so angereist heute? Von Interlaken? Grindelwald? Vom Joch? Was, über den Staubbachfall – ahh, interesting… Was soll ich den Leuten hier auf dem Camping Jungfrau erzählen? Kam mir vor wie ein Ausserirdischer, als ich in meinen zerknüllten Klamotten durch die Strasse wanderte von Lauterbrunnen. Sieben Tage echtes Outback liegen hinter mir, echtes schweizerisches Outback! Dass es so was noch gibt, ist wirklich wunderbar!
Den Morgen begann ich mit der Suche nach der Felswand, an der meine Bergsteigerkarriere ihren Anfang genommen hatte. Nämlich irgendwo neben der Hütte auf Oberberg im Soustal. Als Kind war ich oft mit der Familie dort. Diesmal hat mich sogar mein Vater Werner begleitet. Ich sagte ihm gross, ich würde die Wand in Nullkommanix finden, aber leider haben wir ziemlich lange gesucht (und sie doch nicht gefunden). Die anschliessende Kraxlerei über die Marchegg war heikel, alles nass und rutschig. Habe wieder einige Male meinen Pickel in eine Grasnabe geschlagen. Mit richtigem Fels hatte ich es dann in der Wand des Staubbachfalls zu tun. War ein geniales Gefühl, so von oben auf das Dorf hinabzuschweben. Ein Highlight war auch der Besuch von Jeannette Liechti und Toni Steiner, einem der vier Direttissima-1983-Männer. Eine riesige Überraschung! Danke! Ein grosses Merci auch an Hans Fuchs vom Camping für den herzlichen Empang. Jetzt brüte ich mit Mario Heller darüber, wie wir die Eigeretappe bei diesem unbeständigen Wetter schaffen können.
Samstag, 08.07.2017
Schwalmere geschafft!
Zum Schummeln war heute eher schwierig, keine Abkürzungen, keine Extraflüge oder Sonntagsspazierwege, nur steile Halden, rutschiges Gras und lose Steine im Überfluss. Ein hartes Stück Arbeit. Bin sehr happy, dass ich diese schwierige Etappe geschafft habe. Am frühen Morgen kämpfte ich mich von Kiental aus zum Höchst, dabei musste ich mich durch eine Mischung von Felswand und Grasbort hinaufhangeln. Unter dem Dreispitz hinweg ging es in Schlangenlinie gegen das Latrejefeld. Bin froh, dass ich mich in derart abschüssigem Gelände grundsätzlich nicht unwohl fühle, trotzdem pochte mir zwischendurch das Herz im Hals. Den Pickel dabeizuhaben war übrigens eine sehr gute Idee, habe mir zwischenzeitlich überlegt, wie man eine solche Grastour mit Pickelbedarf in einem Führer beschreiben würde? Guten Mutes nahm ich am Nachmittag die brüchige Wand an der Schwalmere in Angriff, die mir im Vorfeld Bauchweh bereitet hatte. Es hat sich gelohnt, die Gämsen lange zu beobachten. Nur auf ihren praktisch unsichtbaren Pfaden kam ich durch dieses Labyrinth von Felsvorsprüngen und losem Geröll. Unglaublich, dass das geklappt hat. Da war mir sogar die Dusche später beim Abstieg ins Soustal reichlich egal. Was für ein Tag! Jetzt kann der Eiger kommen…
Freitag, 07.07.2017
Im Eilzug über Frutigen
Der Abstieg vom Meniggrat war weniger schlimm, als ich erwartet habe. Kam sogar ohne abseilen durch, aber Mannohmann, es war steil und brüchig. Habe mich an die Wildwechsel gehalten, das hat geholfen. Unten erwartete mich Norbert Schmid, der Geschäftsführer des Naturparks Diemtigtal, und fütterte mich mit Wurst und Käse. Herrlich! Vielen Dank! Bis ins Chirel begleitete mich dann mein Jagdkollege Ruedi Wyss. War super, mal nicht alleine zu sein. Ziemlich ätzend fand ich den Aufstieg in der Hitze zum Schmelihore – da lobe ich mir einfach meinen Gleitschirm, der mich gleich darauf in die Luft hob und ratz fatz über Frutigen hinweg auf die andere Talseite beförderte. Ich landete auf 1300 Metern unterhalb des Gehrihorns! Das hätte ich mir selber nicht träumen lassen. Vor allem konnte ich mich quasi an «meinen» Kilometer 1160 ankleben. Hut ab vor der Leistung meiner Vorgänger, sie sind keinen Meter geflogen! Meine Güte: diese Männer waren fit.
Jetzt hab ich schon Pickel (für im steilen Gras-Gelände, mal was anderes!) und Sicherungsmaterial eingepackt. Morgen geht's ans Eingemachte: über den Dreispitz zur Schwalmere. Ich hoffe sehr, mein Gämsenplan geht auf, sonst bin ich blöd dran! Drückt mir die Daumen!
Donnerstag, 06.07.2017
Sommerhitze
Ich hocke in einem Funkloch! Ist das schön. Mal richtig ruhig mein Handy. So muss das gewesen sein, als meine Vorgänger (im wahrsten Sinne des Wortes) 1983 unterwegs waren. Nur Hans, mein langjähriger Geschäftspartner und Manager dieser Tour, tat mir leid. Er musste extra anreisen, um Fotos abzuholen. Dafür konnte ich ihm die wunderbare Landschaft zwischen Hindermenige und Seeberg zeigen. Schön ist es da oben, unglaublich. Wollte extra hier campieren, um morgen früh frisch zu sein für den Abstieg über den Meniggrat ins Diemtigtal. Der ist heikel. Im unteren Teil werde ich auch abseilen müssen. An dieser Stelle hat die 83-er Crew damals ein erstes Mal den Korridor verlassen.
Habe heute übrigens recht geschwitzt und sicher zehn Liter Wasser getrunken! Dabei wurde mir wieder einmal bewusst, wie verwöhnt wir sind in der Schweiz, mit unserem Reichtum an natürlichen Ressourcen. Wenn Ihr möchtet, unterstützt doch Helvetas mit ihrer Spendenaktion, finde ich eine super Sache: Sauberes Trinkwasser für Kinder
Mittwoch, 05.07.2017
Finito Flachland
Dreimal konnte ich heute ein Stück in der Luft zurücklegen. Es geht nicht unbedingt schneller, aber definitiv angenehmer. War Hammer zu fliegen! Bin überglücklich, dass es funktioniert. Aber es ist nicht ganz ohne mit der leichten Ausrüstung. Zum Glück kann ich auf viele Jahre Erfahrung zählen, denn die Start- und Landeplätze sind manchmal nicht grad optimal. Beim Start zum ersten Flug vom Skilift oberhalb von Le Pâquier, schaute mich der Hirt Michel mit grossen Augen an. Er hatte mir den Startplatz neben seiner Hütte empfohlen, worauf ich ihm antwortete, dort könne ich leider nicht starten, das liege ausserhalb meines Sektors. Nun ja… Wenigstens ist es mir rechtzeitig in den Sinn gekommen, das Flugfeld Gruyères zu orientieren, sonst hätten die sich bestimmt noch mehr gewundert über meine komische Route als der Älpler.
Ehrlich gesagt, das Hügel-Gelände liegt mir schon viel mehr als das Flachland. Es ging an manchen Stellen recht ruppig aufwärts, aber das ist mir viel lieber als die Latscherei in der Ebene. Gestern hatte ich bald schon den Eindruck, die Füsse schmerzten. Jetzt ist das alles wie weggeblasen. Keep going!
Dienstag, 04.07.2017
Kornfelder, Wald und Wiesen
Heute bin ich von Autobahn (A1) zu Autobahn (A12) geschritten. Östlich der A12 gegenüber von La Verrerie haben mich Sylvia und Chula mit dem Büsli erwartet und ich muss sagen, obschon es kaum rauf und runter ging: Es war herrlich, die Füsse in den kalten Bach zu strecken und die Beine hochzulagern. Habe x Umwege gemacht, um Kornfelder zu umgehen, die zwar wunderschön aussehen, aber keine Abkürzungen erlaubten. Ich durchwanderte einige recht dicht besiedelte Gebiete und wunderte mich mehrmals, wie die Natur in Nullkommanix wieder die Oberhand gewann, sobald ich in den kühlen Schatten eines Waldes eintauchte. Sofort fühlte ich mich wie im Urwald, von der nahen Zivilisation war kein Mucks zu hören. So sehr ich die Ruhe genoss – Ärger bescherten mir das zähe Dornengebüsch und die Brennnesseln. Da habe ich «meinen» Kilometer 1160 schon mal verflucht. Aber eigentlich weiss jedes Kind, dass Brennnesseln und kurze Hosen keine gute Kombination sind.
Mit dem Flachland ist es nun vorbei. Morgen erwartet mich ein regelrechtes Auf und Ab durch die Fribourger Alpen. Sieht niedlich aus von weitem, aber da sind ein paar giftig steile Waldstücke dabei. Habe vor, den Gleitschirm mitzunehmen, so kann ich hoffentlich den einen oder anderen Abstieg überfliegen. Allerdings werde ich in der Luft mein Navigationsmanagement verfeinern müssen, sonst bin ich im Nu aus dem Korridor gesegelt! Aber erst mal: Sweet dreams!
Montag, 03.07.2017
En route!
Im üppigen, grünen Wald auf dem Rücken des Mont Risoux fand ich tätsächlich den ominösen Grenzstein mit der Nummer 183, von dem ich nun schon so lang geredet habe. Der schön behauene Stein ist der offizielle Startpunkt meiner Reise, meiner Direttissima quer durch die Schweiz. Ich konnte es am Morgen um 6.00 Uhr kaum glauben: Ich stand tatsächlich am Anfang meiner grossen Schweizer Expedition! Zuerst ging es schön gemütlich einem Strässchen entlang, aber bald kam richtiges Direttissima-Feeling auf: ich schlängelte mich quer durch den Wald, über moosige Mäuerchen, mitten durch Kuhweiden und Gejät. Die Navigation muss ich noch besser in den Griff kriegen – es erfordert ziemlich viel Konzentration, stets auf Karte und GPS zu checken, wo ich bin und immer zu überprüfen, dass ich ja meinen Korridor nicht verlasse. Einmal bin ich voller Euphorie den Wald runtergesprungen und hätte um ein Haar meine eigene Grenze überschritten… und das in den ersten Kilometern?! Naja. Aber eines stellte ich ebenfalls auf den ersten Kilometern fest: Die Direttissima macht Spass! Meine Linie führt mich an spezielle Orte und ich kreuze viele Wege: heute unter anderem denjenigen jurassischer Gämsen, den des Försters Jean und des Mammuts von Le Brassus. Au revoir – bis morgen!
Freitag, 30.06.2017
Gleich geht es los!
Am Montag, 3. Juli, früh morgens, werde ich am Grenzstein 183 im Vallée de Joux zu meinem Abenteuer starten. Es geht los! Auf zur Direttissima! 330 Kilometer Swissness in purster Form, 45'000 Höhenmeter eingequetscht auf einer klaren Linie: Ich kann gar nicht warten zu sehen, was die Schweiz alles zu bieten hat. Bin sicher, langweilig wird es nicht!
Infos & Bilder
Live Tracker
Die Fakten
- Wiederholung der Tour von 1983
- Eine Linie, Kilometer 1160
- Korridor maximal 500 Meter links und rechts
- Länge: 330 Kilometer
- Höhenunterschied: 45'000 Meter
Direttissima Schweiz 1983
Die Idee einer solchen Direttissima stammt von einer Gruppe Bergsteiger unter der Leitung von Markus Liechti, die dieses Projekt im Sommer 1983 bereits in Angriff genommen haben. Auch sie hatten sich damals gefragt, wo man überall hin gelangt, wenn man einen geraden Strich mitten durch die Schweiz zieht und strikt dieser Linie folgt. Diese simple Idee ist bestechend. Was bietet die eigene Heimat, wenn man sie anders betrachtet? Ich bin gespannt, auf meiner Wiederholungstour zu sehen, wie sich die Schweiz über all die Jahre verändert hat und freue mich auf alle möglichen Abenteuer und Erlebnisse auf dem Kilometer 1160.
Lesen Sie den Bericht von damals auf srf.ch